Barrierefreies Bad: so gelingt der Umbau
Inhaltsverzeichnis
- Wie verwirkliche ich ein barrierefreies Badezimmer Schritt für Schritt?
- Welche räumlichen Voraussetzungen müssen für den Umbau in ein barrierefreies Bad erfüllt sein?
- Badewanne oder Dusche: Was sollte man in einem barrierefreien Bad installieren?
- Ist ein barrierefreier Badumbau im kleinen Badezimmer möglich?
- Welche Förderungen gibt es für den altersgerechten Badumbau und ein barrierefreies Bad?
Wie verwirkliche ich ein barrierefreies Badezimmer Schritt für Schritt?
Eine gute Vorbereitung ist alles: Bevor es an die konkrete Badgestaltung geht, sollten Sie alles gewissenhaft planen. Hier ein Überblick über die wesentlichen Punkte, um ein Bad barrierefrei zu machen.
Planung und Bedarfsanalyse
- Bedürfnisse ermitteln: Berücksichtigen Sie aktuelle und zukünftige Anforderungen. Soll es ein umfassend behindertengerechtes Bad sein oder genügen eine Barrierereduzierung sowie Anpassungen für ein altersgerechtes Bad? Eine umfassende Bedarfsanalyse hilft dabei, die entsprechenden Maßnahmen zu erkennen und kostspielige Nachrüstungen zu vermeiden.
- Raumausmaße messen: Die exakte Vermessung des Raums ist essenziell, um die Bewegungsfläche zu ermitteln und sicherzustellen, dass ausreichend Platz für die gewählten Installationen vorhanden ist. Achten Sie besonders auf Engstellen und die eventuell notwendige Verbreiterung von Türrahmen oder Angleichung von Wänden.
Auswahl der Ausstattung
- Rutschfeste Bodenbeläge: Durch spezielle Fliesen oder Beschichtungen verhindern Sie Stürze. Beläge mit einer hohen Rutschhemmungsklasse sind empfehlenswert. Diese können mit unterschiedlichen Designs und Materialien dem eigenen Geschmack angepasst werden, ohne Kompromisse hinsichtlich der Funktionalität einzugehen.
- Einstieg in die Dusche oder Badewanne: Entscheiden Sie sich für eine Dusche, die bodeneben ist, oder für eine Sitzbadewanne mit Türe. Solche Modelle erleichtern den Zugang erheblich und minimieren Unfallrisiken. Modern ausgestattete Duschen mit schwenkbaren Armaturen und Glasabtrennungen bieten nicht nur praktische Vorteile, sondern fügen sich auch optisch elegant ins Gesamtbild ein.
- Höhenverstellbare Toilette: Solch ein Exemplar verfügt typischerweise über einen sogenannten WC-Lifter, sodass unterschiedliche Benutzer das Niveau an die eigenen Bedürfnisse anpassen können. In manchen Fällen genügt für ein barrierefreies WC die Montage einer der vielen verfügbaren Toilettensitzerhöhungen, um Ihnen das Hinsetzen und Aufstehen leicht zu machen.
- Haltegriffe und Stützen: Platzieren Sie Haltegriffe für Senioren an den Wänden – bei der Toilette, in der Dusche und in der Badewanne. Es gibt sogar Haltegriffe fürs Bad für Senioren, die ohne Bohren befestigt werden können. Diese eignen sich besonders gut für Mietwohnungen, da sie sich auch einfach wieder entfernen lassen. Die Stützgriffe an stark frequentierten Stellen wie dem Waschbecken oder der Toilette sowie Badewannengriffe sorgen für maximale Stabilität und Sicherheit.
- Waschtische und Spiegel: Ein barrierefreier Waschtisch, der unterfahrbar ist, schafft ausreichend Beinfreiheit und eignet sich ideal für Rollstuhlfahrer. Ein höhenverstellbarer oder kippbarer Spiegel garantiert allen Haushaltsmitgliedern eine optimale Nutzbarkeit.
- Beleuchtung: Eine blendfreie, gut ausgeleuchtete Umgebung ist substanziell. Installieren Sie zusätzliche Leuchten in Spiegelnähe und setzen Sie auf Bewegungsmelder, um die Nutzung des Bads im Alltag zu erleichtern. Intelligente Lichtsysteme, die sich an die Tageszeit anpassen, kreieren eine angenehme Atmosphäre.
Experten hinzuziehen und gesetzliche Anforderungen beachten
Die Planung und Umsetzung eines barrierefreien Badezimmers erfordert oftmals die Unterstützung durch Fachleute. Architekten, Sanitärexperten und spezialisierte Badplaner bringen wertvolles Know-how mit, um bauliche Voraussetzungen zu schaffen und gesetzliche Vorgaben einzuhalten. Eine zentrale gesetzliche Anforderung ist die DIN 18040-2, die klare Vorgaben für Bewegungsflächen, Türbreiten und die Positionierung von Sanitärobjekten definiert. Die Norm gewährleistet, dass das Badezimmer für Menschen mit unterschiedlichen Mobilitätsanforderungen sicher und nutzbar ist.
Ein erfahrener Profi hilft dabei, individuelle Bedürfnisse zu berücksichtigen, und stellt sicher, dass das Bad funktional und ästhetisch zugleich gestaltet wird. Zudem können Fachleute wertvolle Hinweise zu Fördermöglichkeiten und der optimalen Raumnutzung geben, was besonders bei komplexen Umbauprojekten von Belang ist.
Ein erfahrener Profi hilft dabei, individuelle Bedürfnisse zu berücksichtigen, und stellt sicher, dass das Bad funktional und ästhetisch zugleich gestaltet wird. Zudem können Fachleute wertvolle Hinweise zu Fördermöglichkeiten und der optimalen Raumnutzung geben, was besonders bei komplexen Umbauprojekten von Belang ist.
Welche räumlichen Voraussetzungen müssen für den Umbau in ein barrierefreies Bad erfüllt sein?
Bevor Sie beginnen, sollten die baulichen Gegebenheiten genau geprüft werden. Im Folgenden zeigen wir Ihnen, welche Voraussetzungen gegeben sein müssen, um ein barrierefreies Bad einrichten zu können.
- Mindestraumgröße: Für ein behindertengerechtes beziehungsweise seniorengerechtes Bad sollten Sie mindestens 1,5 x 1,5 Meter Bewegungsfläche vorsehen. In kleineren Bädern ist eine geschickte Planung erforderlich, um diese Fläche zu erhalten.
- Türbreite: Die Tür sollte mindestens 90 cm breit und schwellenlos sein. Schiebetüren sind eine platzsparende Alternative.
- Anschlussmöglichkeiten: Prüfen Sie vorhandene Wasser- und Elektroanschlüsse. Eventuell sind Anpassungen notwendig, um moderne Ausstattungskomponenten wie ein Dusch-WC einbauen zu können.
- Stabilität der Wände: Um einen Klappsitz und Haltegriffe in der Dusche behindertengerecht anzubringen, benötigen Sie stabile, tragfähige Wände. Gegebenenfalls sind Verstärkungen erforderlich.
- Deckenhöhe: Es sollte ausreichend Platz für Hebesysteme oder Duscharmaturen vorhanden sein.
Badewanne oder Dusche: Was sollte man in einem barrierefreien Bad installieren?
Ob Sie ein barrierefreies Bad mit Dusche oder Badewanne verwirklichen möchten, hängt von Ihren individuellen Bedürfnissen ab. Beide Varianten bringen jeweils eigene Vor- und Nachteile mit sich.
- Bodengleiche Dusche: Eine barrierefreie Dusche erfreut sich großer Beliebtheit, da sie einfacher zugänglich ist als eine Badewanne. Eine behindertengerechte Dusche sollte mit einem rutschfesten Boden und einer klappbaren Sitzmöglichkeit ausgestattet sein. Ein Haltegriff in der Dusche, der behindertengerecht angebracht wurde, erhöht ebenfalls den alltäglichen Komfort. Zusätzlich können schwenkbare Armaturen die Bedienung erleichtern.
- Badewanne mit Einstieg: Für Menschen, die Wert auf ein entspannendes Bad legen, ist im Alter eine Ausführung mit Badewannentür sinnvoll. Ergänzen Sie diese mit Stützgriffen und zum beschwerdefreien Ein- und Aussteigen eventuell mit einem Badewannenlift als praktischer Badewannenhilfe sowie mit einem Badewannensitz für Senioren und körperlich eingeschränkte Personen.
- Kombination: Wenn der Platz es zulässt, können Sie eine Kombination beider Optionen in Betracht ziehen. Eine große Dusche und eine Sitzbadewanne bieten Flexibilität für unterschiedliche Anforderungen.
Ist ein barrierefreier Badumbau im kleinen Badezimmer möglich?
Selbst ein kleines Badezimmer lässt sich behindertengerecht umbauen. In diesem Abschnitt erhalten Sie Tipps und Ideen für Maßnahmen bei begrenztem Platzangebot.
- Effiziente Planung: Nutzen Sie jeden Zentimeter optimal aus. Wollen Sie eine Dusche ebenerdig umbauen, kann diese beispielsweise in eine Ecke integriert werden. Drehbare Duschwände sparen ebenfalls Platz.
- Kompakte Sanitärmodule: Ein barrierfreier Waschtisch, der unterfahrbar ist, sowie eine wandhängende Toilette erweisen sich als clevere Lösungen in kleinen Bädern. Auch schmale Handtuchheizkörper sind empfehlenswert.
- Falttüren: Ersetzen Sie herkömmliche Drehtüren durch faltbare Varianten oder durch Schiebetüren, die beim Öffnen keinen zusätzlichen Raum brauchen. Das vergrößert die Bewegungsfreiheit im Bad.
- Maßanfertigungen: Möchten Sie ein kleines Bad behindertengerecht umbauen, können individuelle Anfertigungen ratsam sein. Ein professioneller Badplaner kennt sich diesbezüglich aus und berät Sie umfassend.
Welche Förderungen gibt es für den altersgerechten Badumbau und ein barrierefreies Bad?
Ein Badumbau, der barrierefrei ausgeführt werden soll, kann finanziell anspruchsvoll sein. Gut, dass verschiedene Fördermöglichkeiten bestehen. Hier erfahren Sie mehr über mögliche Zuschüsse und steuerliche Vorteile.
- KfW-Förderung: Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet das Programm „Altersgerecht Umbauen“, bei dem Zuschüsse bis zu 6.250 Euro pro Wohneinheit möglich sind. Die Beantragung erfolgt über Partnerbanken und sollte vor Beginn der Bauarbeiten erfolgen.
- Pflegekasse: Bei vorliegendem Pflegegrad kann ein Zuschuss für ein barrierefreies Bad beantragt werden. So erhalten Sie bis zu 4.000 Euro pro Person für Maßnahmen, die wohnumfeldverbessernd wirken. Die Förderung ist kombinierbar, wenn mehrere pflegebedürftige Personen im Haushalt zusammenleben.
- Steuerliche Vorteile: Umbaukosten lassen sich unter bestimmten Voraussetzungen als haushaltsnahe Dienstleistungen oder außergewöhnliche Belastungen von der Steuer absetzen. Dies gilt ebenfalls für Planungskosten.
- Stiftungen und gemeinnützige Organisationen: Einige Stiftungen gewähren finanzielle Unterstützung oder beraten sogar kostenlos bezüglich des barrierefreien Umbaus.