Das Fahrrad schützen: Schlösser im Vergleich

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Mehrere 100.000 Fahrräder werden bundesweit pro Jahr gestohlen. Darüber berichten jährlich sowohl die Polizeiliche Kriminalstatistik als auch der Gesamtverband deutscher Versicherer (GDV). Wer sich einen zuverlässigen Schutz wünscht, setzt für sein Fahrrad auf ein gutes Schloss. Doch welches ist am sichersten? Lesen Sie in diesem Ratgeber alles über Fahrradschlösser und ihre Wirkung.
Gut geschütztes Fahrrad: Welche Schlösser gibt es?
Fahrradschlösser unterscheiden sich hinsichtlich des Aufbaus, der Wirkweise und des Schließmechanismus. Diese Arten sind in Deutschland am weitesten verbreitet:
Rahmenschlösser
Ein Rahmenschloss ist am Fahrrad direkt in den Rahmen eingebaut. Es blockiert das Hinterrad, sodass eine fremde Person nicht mit dem Vehikel wegfahren oder das Hinterrad ausbauen kann. Einen verlässlichen Diebstahlschutz bietet diese Lösung jedoch nicht, da sich das Zweirad einfach wegtragen lässt. Ein Rahmenschloss sollte deshalb ausschließlich in Kombination mit einer weiteren Schlossart verwendet werden.
Kabelschlösser
Ein Kabelschloss fürs Fahrrad besteht aus einem Stahlgeflecht, das von einer Kunststoffhülle umgeben ist. Als ausgesprochen leichtes Fahrradschloss präsentiert sich in der Regel jeder Vertreter der Gruppe der dünnen Spiralkabelschlösser. Solche Versionen schützen allerdings höchstens vor Gelegenheitsdiebstählen. Denn mit einer einfachen Zange kann das Stahlkabel schnell durchtrennt werden.
Panzer- und Kettenschlösser
Als nahezu aufbruchsicher gilt ein Panzerkabel- oder Kettenschloss. Am Fahrrad lassen sich diese beiden Modelle nur mit viel Aufwand durchtrennen. Ihre dicken Kettenglieder liegen beim Fahrradschloss in Form einer Kette frei oder sind beim Panzerschloss von einem widerstandsfähigen Gewebe ummantelt. Dank ihrer Bauweise zeigen sich derartige Schlosstypen äußerst flexibel, bringen jedoch ein hohes Eigengewicht mit. Aus diesem Grund sollten Sie beispielsweise davon absehen, ein Kettenschloss an der Fahrradkette zu befestigen.
Bügelschlösser
Mit einem Bügelschloss erhält das Fahrrad einen verlässlichen Sicherheitsgaranten. Aus einem Stahlbügel mit einem robusten Schließzylinder bestehend, kann ein solches Schloss selbst von einem Bolzenschneider kaum durchtrennt werden. Dafür wirken entsprechende Ausführungen oft sperrig und unflexibel. Ihre Bauart erlaubt es etwa nicht, sie an Baumstämmen oder dicken Gegenständen zu befestigen.
Faltschlösser
Ein Faltschloss fürs Fahrrad ist aus flachen, starren Stahlgliedern gefertigt, die über Gelenke miteinander verbunden sind. Auf diese Weise lassen sich die Glieder wie bei einem Zollstock auf- und zusammenklappen. Mit einer ausreichenden Länge können Faltschlösser sogar um einen Baumstamm oder einen Laternenpfahl gelegt werden, um ein Zweirad zu sichern. Zudem punkten sie mit einem geringen Eigengewicht und lassen sich unkompliziert transportieren.
Tipp: Viele moderne Fahrradschlösser werden mit einer praktischen Halterung geliefert. Diese ermöglicht es, das Schloss sicher am Rahmen oder an der Sattelstütze zu befestigen, sodass es während der Fahrt nicht stört. Besonders bei schweren Bügel- oder Faltvarianten bietet sich ein Fahrradschloss mit Halterung an, um den Transport zu erleichtern.
Tipp: Viele moderne Fahrradschlösser werden mit einer praktischen Halterung geliefert. Diese ermöglicht es, das Schloss sicher am Rahmen oder an der Sattelstütze zu befestigen, sodass es während der Fahrt nicht stört. Besonders bei schweren Bügel- oder Faltvarianten bietet sich ein Fahrradschloss mit Halterung an, um den Transport zu erleichtern.
Hand aufs Herz: Welches Fahrradschloss ist am sichersten?
Fakt ist, dass sich tatsächlich jedes Fahrradschloss mit dem richtigen Werkzeug aufbrechen lässt. Doch haben Sie Ihr Fahrrad durch ein Schloss gesichert, versuchen es Fahrraddiebe zumindest auf offener Straße meist gar nicht erst, den Drahtesel zu entwenden. Somit tragen Schlösser erheblich zum Schutz bei. Und traut sich doch einmal ein Dieb an Ihr geliebtes Bike heran, machen Sie es ihm so schwer wie möglich: Als ausgesprochen sicheres Fahrradschloss überzeugt das schwere Bügelschloss. Wünschen Sie sich ein leichtes und sicheres Exemplar, stellt ein Fahrradschloss zum Falten eine gute Alternative dar. Achten Sie in jedem Fall darauf, dass es sich um ein hochqualitatives Produkt handelt, auch wenn Sie dafür etwas tiefer in die Tasche greifen müssen.
Der große Fahrradschloss-Test: Schlüssel oder Zahlencode?
Wenn es eine Frage gibt, über die sich Experten uneinig sind, dann ist es diese: Wird das Fahrrad durch Schlösser mit einem Schlüssel oder mit einer Zahlenkombination sicherer? Beide Versionen bringen Vor- und Nachteile mit sich. So muss ein Fahrradschlüssel mit herumgetragen werden und kann verloren gehen, während der Zahlencode in fester Verbindung mit dem Fahrradschloss steht. Andererseits könnte ein Zahlenschloss am Fahrrad durch Ausprobieren der Ziffernfolge geknackt werden, wohingegen ein Fahrradschlüssel erst zu entwenden wäre, um das Rad aufzuschließen. Neben diesen beiden klassischen Schlossarten gibt es inzwischen auch moderne Varianten wie das Fahrradschloss mit Fingerabdruck. Solche smarten Lösungen lassen sich bequem per Fingerabdruck entsperren. So ist kein Fahrradschlüssel oder Code mehr nötig – empfehlenswert für alle, die ihr Fahrrad oft nutzen und rasch sichern möchten.
Übrigens: Etwas anderes gilt als deutlich relevanter für die Fahrrad-Sicherheit als das Schließsystem: das Gewicht der Schlösser. Häufig überzeugen gerade diejenigen, die sich als besonders dick und schwer erweisen. Der Grund: Je größer der Durchmesser des Bügels ist, desto schwieriger gestaltet sich das Aufsägen des Schlosses. Damit geht einher, dass sowohl das Material als auch der Schlosskörper sowie der Schließzylinder mit einer hohen Qualität aufwarten sollten, um einen verlässlichen Schutz zu bieten.
Tipp: Verwenden Sie zwei unterschiedliche Schlosstypen in Kombination, dann machen Sie es Fahrraddieben zusätzlich schwer!
Übrigens: Etwas anderes gilt als deutlich relevanter für die Fahrrad-Sicherheit als das Schließsystem: das Gewicht der Schlösser. Häufig überzeugen gerade diejenigen, die sich als besonders dick und schwer erweisen. Der Grund: Je größer der Durchmesser des Bügels ist, desto schwieriger gestaltet sich das Aufsägen des Schlosses. Damit geht einher, dass sowohl das Material als auch der Schlosskörper sowie der Schließzylinder mit einer hohen Qualität aufwarten sollten, um einen verlässlichen Schutz zu bieten.
Tipp: Verwenden Sie zwei unterschiedliche Schlosstypen in Kombination, dann machen Sie es Fahrraddieben zusätzlich schwer!
Fahrradschloss kaufen – Sicherheitsstufen beachten
Um für ausreichend Sicherheit zu sorgen, schützen Sie Ihr Fahrrad. Schlösser erhalten Sie oft mit dem Hinweis auf eine bestimmte Sicherheitsstufe. Dabei wenden die Hersteller meist ihre eigenen Skalen an, um die Schutzwirkung eines Schlosses anzugeben. Schauen Sie auf die Verpackung oder in die Produktinformationen: Je höher der angegebene Wert, umso besser der Schutz. Machen Sie sich am besten vor dem Kauf mit den Sicherheitsstufen des jeweiligen Anbieters vertraut, um die Wirkung des Schlosses realistisch einschätzen können.
Wägen Sie außerdem ab: Wie wertvoll ist Ihr Rad? Soll es nur vor Gelegenheitsdieben sicher sein oder steht es häufig unbeaufsichtigt auf der Straße? Sie müssen sich nicht in jedem Fall für die höchste Schutzstufe entscheiden. Und zumeist gilt außerdem: Sicherheit hat ihren Preis. Hochwertige Schlösser sind oft schwerer und teurer als einfachere Ausführungen. Gute Versionen sind oft ab ca. 50 Euro zu haben. Besitzen Sie jedoch ein teures Citybike oder Rennrad, darf das Schloss ruhig 100 Euro und mehr kosten.
Effektiv gegen Diebstahl wirkt auch ein Fahrradschloss mit Alarm, etwa für ein E-Bike. Beliebte Kreationen reagieren mit einem Alarmton, sobald das gesicherte Zweirad bewegt wird. Bei verdächtigen Erschütterungen am Fahrrad geben diese Schlösser zum Beispiel zuerst einen einzelnen Warnton ab und danach ein 20 Sekunden anhaltendes Alarmsignal, wenn die potenzielle Bedrohung bestehen bleibt. Auf diese Weise verschrecken Sie Diebe wirkungsvoll und erregen zugleich die Aufmerksamkeit von Passanten.
5 Tipps zum richtigen Anschließen
Haben Sie das perfekte Fahrradschloss für Ihre Anforderungen gefunden? Dann können Sie die Sicherheit Ihres Velos durch weitere Maßnahmen positiv beeinflussen:
- Schließen Sie Ihr Rad ausschließlich an gut beleuchteten und belebten Orten an.
- Lassen Sie das Schloss nicht auf dem Boden aufliegen, denn so könnte es leicht mit einem Hammer und einem Meißel aufgebrochen werden.
- Richten Sie die Schließöffnung beim Anschließen nach unten aus, um dem Einsatz eines Dietrichs vorzubeugen.
- Nicht nur an Ihrem Fahrrad sollten Schlösser befestigt werden, sondern immer auch an einem fest verankerten Gegenstand wie einem Fahrradständer.
- Ziehen Sie das Schloss nicht bloß durch das Vorder- oder Hinterrad, sondern umschließen Sie stets auch den Rahmen. Dadurch verhindern Sie, dass Diebe die Räder abmontieren, um das dann radlose Bike wegzutragen.
Versichertes Fahrrad: Welche Schlösser werden von Versicherungen anerkannt?
Laut den Statistiken des GDV (Gesamtverband deutscher Versicherer) legen es Fahrraddiebe oft darauf an, vor allem teure Fahrräder zu entwenden. Gerade hochwertige Rennräder, E-Bikes oder Mountainbikes werden somit zur Zielscheibe, da sie sich für beachtliche Summen weiterverkaufen lassen. Versicherer empfehlen für solche Fälle den Abschluss einer Zweiradversicherung. Und tatsächlich erweist sich eine Police bei kostspieligen Rädern als sinnvoll: Die durchschnittliche Versicherungssumme, die Sie für ein gestohlenes Fahrrad vom Versicherer erhalten, liegt aktuell bei ca. 1.100 Euro.
Um im Schadensfall vom Versicherungsschutz zu profitieren, müssen Sie die Nutzung eines verlässlichen Fahrradschlosses nachweisen können. Als qualitativ bestes Fahrradschloss nennt der GDV stabile Faltschlösser, Kettenschlösser und Bügelschlösser. Zugleich bezeichnet er Rahmen- und dünne Spiralkabelschlösser als zu leichte Hindernisse für Diebstähle. Fazit: Wählen Sie für Ihr Fahrrad Schlösser, die dem Wert und dem Abstellort des Bikes gerecht werden. Schließen Sie Ihr Rad richtig an und machen Sie es Fahrraddieben so schwer wie möglich!
Um im Schadensfall vom Versicherungsschutz zu profitieren, müssen Sie die Nutzung eines verlässlichen Fahrradschlosses nachweisen können. Als qualitativ bestes Fahrradschloss nennt der GDV stabile Faltschlösser, Kettenschlösser und Bügelschlösser. Zugleich bezeichnet er Rahmen- und dünne Spiralkabelschlösser als zu leichte Hindernisse für Diebstähle. Fazit: Wählen Sie für Ihr Fahrrad Schlösser, die dem Wert und dem Abstellort des Bikes gerecht werden. Schließen Sie Ihr Rad richtig an und machen Sie es Fahrraddieben so schwer wie möglich!