Matratzen-Härtegrad – wie man sich bettet …

Matratzen-Härtegrad: Das sollten Sie wissen

Sie fühlen sich schon nach dem Aufwachen wie erschlagen? Dann könnte es sein, dass der Härtegrad Ihrer Matratze nicht optimal ist. Denn für erquickenden Schlaf muss die Unterlage zu den körperlichen Anforderungen passen. Hier erfahren Sie alles über den idealen Matratzen-Härtegrad.
Matratzen Härtegrad

Was ist der Härtegrad bei einer Matratze?

Im Mittelalter waren komfortable Betten den Adligen und Bessergestellten vorbehalten, während die einfachen Leute meist auf einem kargen Lager aus Stroh nächtigen mussten. Zum Glück sind diese Zeiten vorbei und wir können heute aus einem großen Sortiment eine bequeme Schlafunterlage wählen.

Trotzdem klagen viele von uns morgens über Rückenschmerzen. Wenn es Ihnen auch so geht, liegt es wahrscheinlich daran, dass Ihre Matratze zu weich oder zu hart ist. Denn für jeden Menschen gibt es einen perfekten Matratzen-Härtegrad, der sich vor allem nach dem Körpergewicht und Körperbau richtet, aber auch von den individuellen Schlafgewohnheiten, dem Alter sowie möglichen Erkrankungen abhängt. Manche Hersteller unterscheiden bis zu fünf Matratzen-Härtegrade (H), und zwar von 1 (weich) bis 5 (ultra-fest).

Wie finde ich den richtigen Härtegrad einer Matratze?

Bis vor wenigen Jahren galt unter Experten das Credo, dass eine harte Matratze Rückenbeschwerden vorbeugt. Inzwischen ist man klüger und weiß, dass der optimale Matratzen-Härtegrad von unterschiedlichen Faktoren abhängt. Wenn Sie sich morgens wirklich ausgeruht fühlen wollen, sollten Sie also nicht einfach auf eine möglichst feste Liegefläche setzen, sondern herausfinden, welcher Matratzen-Härtegrad sich für Ihre physischen Voraussetzungen eignet.

Den idealen Matratzen-Härtegrad erkennen Sie daran, dass Ihre Wirbelsäule in Rückenlage die natürliche S-Form behält sowie in Seitenlage eine gerade Linie bildet. Wenn Sie mit den Hüften und Schultern nicht genug oder zu weit einsinken, wird das Rückgrat nicht ausreichend gestützt und knickt ab. Die falsche Matratze kann Symptome wie dauerhafte Verspannungen, Kopfschmerzen und Erschöpfung verursachen.

Welcher Matratzen-Härtegrad für welches Gewicht?

Der Matratzen-Härtegrad hängt entscheidend von Ihrem Gewicht ab. Denn in Relation zu den Kilos sinken Sie tiefer oder weniger tief in die Schlafunterlage ein. Als Faustregel gilt: Je schwerer Sie sind, desto härter darf die Matratze sein. Die folgende Matratzen-Härtegrad-Tabelle zeigt einen Überblick, der allerdings nicht als allgemeingültig zu betrachten ist:
Matratze
Körpergewicht und empfohlener Matratzen-Härtegrad
  • unter 60 kg: Matratzen-Härtegrad 1
  • 60 bis 80 kg: Matratzen-Härtegrad 2
  • 80 bis 110 kg: Matratzen-Härtegrad 3
  • 110 bis 130 kg: Matratzen-Härtegrad 4
  • Ab 130 kg: Matratzen-Härtegrad 5
Der häufigste Matratzen-Härtegrad in Deutschland liegt in einem mittleren bis harten Bereich. Frauen benötigen meist den Matratzen-Härtegrad 2 und Männer 3. H1 und H5 sind dagegen verhältnismäßig selten.

Matratzen-Härtegrad nach Körperbau

Die oben genannten Werte bilden keine absolute Wahrheit ab, sondern sollen nur eine erste Orientierung darüber geben, welchen Matratzen-Härtegrad Sie benötigen. Denn zum einen sind die Zahlen nicht normiert, das heißt, sie können sich von Hersteller zu Hersteller etwas unterscheiden. Zum anderen spielen auch Ihre Proportionen in die Suche nach dem geeigneten Matratzen-Härtegrad hinein. So macht es einen Unterschied, ob Sie bei einer Körpergröße von 1,80 Metern oder von 1,50 Metern ca. 60 kg auf die Waage bringen.

Wenn Sie groß und schlank sind, kann es sein, dass Sie einen geringeren Härtegrad brauchen, als es ein bloßer Blick auf Ihr Körpergewicht vermuten ließe. Denn Ihre Kilos verteilen sich dann auf eine größere Fläche und Sie sinken nicht so tief ein. Sind Sie eher klein, könnte die für Ihr Gewicht empfohlene Matratze dagegen zu weich sein. Auch sportlich-muskulöse Menschen empfinden eine verhältnismäßig harte Matratze meist als komfortabler.

Wie hängt der Matratzen-Härtegrad mit der Schlafposition zusammen?

Fast jeder von uns begibt sich zum Einschlafen in eine bevorzugte Stellung, die er dann auch in der Nacht insgesamt am längsten einnimmt. Deshalb ist es wichtig, dass der Matratzen-Härtegrad zu der Art und Weise passt, wie Sie die meiste Zeit im Bett liegen. Seitenschläfer haben zwei größere Druckpunkte, nämlich die Schultern und die Hüften. Beide Partien sollten so weit einsinken, dass sich die Wirbelsäule in einer ergonomischen Position befindet.

Aus gesundheitlicher Sicht gilt die Rückenlage als die beste Schlafposition, weil das Kreuz so von Natur aus relativ gerade bleibt. Die Schwachstelle liegt im Lendenbereich: Ist die Matratze zu hart, wird er nicht ausreichend gestützt, ist sie zu weich, sinkt er zu tief ab. Für Bauchschläfer besteht ein erhöhtes Risiko in puncto Nackenbeschwerden, weil der Halsbereich zwangsläufig leicht überstreckt. Der Matratzen-Härtegrad darf hier etwas fester sein, damit Kopf und Körper ausgeglichen gelagert werden.

Matratzen-Härtegrad und Alter

Bei älteren Personen gilt es in Sachen Matratzen-Härtegrad ein paar zusätzliche Aspekte zu beachten. Senioren verfügen wegen ihrer nicht mehr so stark ausgeprägten Muskulatur oft über eine geringe natürliche Polsterung, was Haut und Gelenke empfindlicher gegenüber Druckbelastungen macht.

Im höheren Alter darf die Matratze für ein angenehmes Liegefühl daher ruhig eine Spur nachgiebiger sein. Zu weich sollte sie allerdings ebenso wenig gewählt werden, denn dann wird die Wirbelsäule nicht ausreichend stabilisiert. Und wie sieht es mit dem Härtegrad einer Matratze für ein Kind aus? Dieser darf gleichfalls nicht zu fest sein. Für Heranwachsende mit einem Körpergewicht unter 60 kg empfiehlt sich in der Regel der Matratzen-Härtegrad 1.

Welcher Härtegrad der Matratze ist gut bei Rückenschmerzen?


Gerade wenn Sie bereits stärkere Probleme mit dem Rücken oder den Gelenken haben, achten Sie verstärkt darauf, optimal gebettet zu sein.

Doch welche Matratze ist für Rückenschmerzen zu empfehlen? Das Modell Ihrer Wahl sollte ausreichend Halt geben und verhindern, dass Ihr Becken einknickt. Der Matratzen-Härtegrad darf aber keinesfalls zu hoch sein, da sich Ihre Muskeln sonst in der Nacht nicht richtig entspannen und Ihre Beschwerden sich dadurch noch verschlimmern können.

Eine schnelle und unkomplizierte Verbesserung erzielen Sie unter Umständen mit einer speziellen Auflage, einem sogenannten Topper. Darauf liegen Sie im Handumdrehen etwas weicher.

Zu zweit? Welchen Matratzen-Härtegrad brauchen Paare?

Wer sich als Paar ein Bett teilt, stellt sich vermutlich die Frage, welchen Härtegrad eine Matratze für 2 Personen idealerweise besitzt. Wenn Sie und Ihre Partnerin beziehungsweise Ihr Partner in etwa die gleiche Größe und annähernd das gleiche Gewicht sowie ähnliche Schlafgewohnheiten haben, kommen Sie mit einer Doppelmatratze gut zurecht. Bei Partnermatratzen hingegen befinden sich 2 einzelne Matratzen, die unterschiedlich hart sein können, in einem Bezug.

Da Körpertypen und Liegepositionen sehr individuell sind, tendiert der Matratzen-Härtegrad wahrscheinlich in verschiedene Richtungen. Sinnvoller ist in vielen Fällen also die Wahl von zwei Einzelmatratzen. Die lästige „Besucherritze“, die zwischen den separaten Liegeflächen entsteht, lässt sich übrigens leicht aus der Welt schaffen: Ein Matratzenkeil, in Fachkreisen „Liebesbrücke“ genannt, fügt sich passgenau in den Zwischenraum ein. Eine weitere Option ist ein Matratzen-Topper für ein Doppelbett, der über die Einzelmatratzen gelegt und anschließend mit einem großen Spannbetttuch bezogen wird.

Matratzen-Härtegrad – auch das subjektive Empfinden zählt

Neben Ihren Körpermaßen und Ihrer Schlafsituation kommt es bei der Frage nach dem passenden Matratzen-Härtegrad natürlich auf persönliche Vorlieben an. Denn es ist durchaus möglich, dass Sie am besten auf einer Matratze liegen, die laut Empfehlung eigentlich ein bisschen zu hart oder weich ist.

Wenn Sie sich rundum wohlfühlen, gut durchschlafen und nicht unter Verspannungen leiden, spricht nichts dagegen, eine Matratze in Ihrer Wohlfühl-Härte zu verwenden. Übrigens: Außer dem Härtegrad bei Matratzen können sich auch unterschiedliche Matratzengrößen auf die individuelle Schlafqualität auswirken. Diesbezüglich sollten Sie genauso eine Variante wählen, die auf Ihre körperlichen Voraussetzungen und Ihre favorisierte Schlafposition abgestimmt ist. So starten Sie nach erholsamen Nächten tiefenentspannt und erfrischt in den neuen Tag!