Nachtschweiß – so schlafen Sie wieder entspannt

Nachtschweiß: Woher kommt er und was können Sie dagegen tun?

Menschen, die nachts stark schwitzen, sind in ihrem Alltag eingeschränkt, denn ihnen fehlt Schlaf und sie wachen morgens nicht erholt auf. Wir zeigen, welche Ursachen Nachtschweiß hat, welche Maßnahmen Sie selbst ergreifen und ab wann Sie medizinische Hilfe in Anspruch nehmen sollten.

Nachtschweiß - was ist das?

Dass Menschen hin und wieder nachts schwitzen, ist normal. Scharf gewürzte Speisen, Alkoholgenuss, ein fiebriger Infekt oder hochsommerliche Außentemperaturen sind oft der Auslöser. Schwitzt jemand jedoch regelmäßig sehr stark ohne erkennbaren Grund, dann spricht man in der Medizin von Nachtschweiß. Betroffene Personen wachen plötzlich schweißgebadet auf, der Schlafanzug oder das Laken sind durchnässt.

Welche Ursachen hat Nachtschweiß?

Die Ursachen der sogenannten nächtlichen Hyperhidrose sind vielfältig: Psychischer Stress, aber auch körperliche Dysfunktionen sind zum Beispiel für übermäßiges Schwitzen in der Nacht verantwortlich. Dazu zählen unter anderem Autoimmunerkrankungen oder hormonelle Schwankungen, wie sie während der Wechseljahre auftreten. Bestimmte Medikamente ziehen ebenfalls Nachtschweiß als Nebenwirkung nach sich. Häufig ist jedoch ein grippaler Infekt oder eine Erkältung die Erklärung für Schwitzen im Schlaf.

Was tun gegen nächtliches Schwitzen?

Sind Sie von Nachtschweiß betroffen, dann gilt es, schnell den Auslöser herauszufinden. Ernähren Sie sich anders als sonst? Haben Sie noch andere Symptome, die auf körperliche Beschwerden hindeuten? Wenn Sie Ihr nächtliches Schwitzen an einer konkreten Ursache festmachen können, dann ändern Sie eine Zeit lang die entsprechenden Verhaltensweisen und schauen, ob sich etwas bessert. Bringt dies jedoch nichts und Sie schwitzen weiter jede Nacht ohne erkennbaren Anlass, dann ist ein Besuch beim Arzt in jedem Fall sinnvoll. Denn eine genaue Diagnose ermöglicht die gezielte Behandlung. Dies gilt im Übrigen ebenso für nächtliches Frieren – auch scheinbar grundlose Kältebeschwerden in der Nacht liegen manchmal in Krankheiten oder Mangelerscheinungen begründet.

Nachtschweiß – ab wann zum Arzt?

Medizinischen Rat sollten Sie spätestens dann einholen, wenn Sie 3 bis 4 Wochen lang ohne Besserung unter Nachtschweiß leiden und/oder zum nächtlichen Schwitzen noch weitere Symptome hinzukommen, zum Beispiel:
  • Abgeschlagenheit und Müdigkeit
  • Gewichtsverlust
  • Fieber
  • Schmerzen
  • Plötzliches starkes Schwitzen am Tag
Ein Arzt untersucht Sie und stellt auf diese Weise fest, ob eventuell eine Schilddrüsenerkrankung, eine Infektion oder andere Krankheiten als Nachtschweiß-Ursachen infrage kommen. Eine Überweisung zum Facharzt, etwa einem Internisten, einem Neurologen oder einem Endokrinologen, bringt in schwierigeren Fällen Klarheit, was ein gezieltes Vorgehen gegen den Nachtschweiß-Auslöser ermöglicht.

Erste-Hilfe gegen Schwitzen: nachts besser schlafen

Nachtschweiß ist nicht nur ein hygienisches Problem, sondern es schränkt Betroffene mitunter massiv im Alltag ein. Wer durch Schweißausbrüche nachts mehrmals aufwacht und danach stundenlang wach liegt, ist tagsüber weniger leistungsfähig. Daraus ergeben sich oft Schwierigkeiten im Job.

Bis die Ursache Ihres Nachtschweiß-Problems gefunden ist, können Sie selbst ein paar Maßnahmen ergreifen, mit denen Sie eventuell wieder besser schlafen:
  • Vermeiden Sie gerade zum Abendessen sicherheitshalber scharf gewürzte Speisen.
  • Bewegen Sie sich am Tag ausreichend.
  • Geben Sie das Rauchen auf.
  • Trinken Sie vor allem am Abend genügend Wasser oder Tee und verzichten Sie auf Alkohol sowie den nachmittäglichen Kaffee.

Das richtige Raumklima bei Nachtschweiß


Die optimale Schlaftemperatur liegt zwischen 16 und 18° C. Viele Menschen mögen es kühler und bevorzugen eine Wärme von etwa 12 bis 15° C.

Sein Sie hier vorsichtig: Damit die Luft im Schlafzimmer die vom Bett ausgehende Feuchtigkeit gut aufnimmt, muss die Temperatur ausreichend hoch sein. Andernfalls droht Schimmelbildung.

Tagsüber sollte die Luft daher aufgeheizt werden, abends können Sie die Heizung herunterdrehen. Unverzichtbar für ein gesundes Schlafklima ist regelmäßiges Lüften – am besten täglich morgens und abends.

Welche Kleidung und Bezüge helfen bei Nachtschweiß?


Zum Schlafen sind leichte und lockere Pyjamas oder Nachthemden aus Baumwolle die erste Wahl, denn diese sind atmungsaktiv sowie temperaturausgleichend. Legen Sie vorsichtshalber Wechselkleidung bereit, denn so ziehen Sie sich nachts im Notfall schnell um und müssen nicht lange im Schrank nach einem frischen Schlafanzug suchen.

Die Bettwäsche kommt ebenso direkt mit der Haut in Kontakt. Verwenden Sie auch hier Decken- und Kissenbezüge sowie Laken aus Naturfasern, etwa mit angenehm luftiger und hautfreundlicher Seersucker-Oberfläche. Manche Betroffene setzen auf Satin-Bezüge. Diese sind weniger atmungsaktiv, doch dafür sehr leicht.

Darüber hinaus hat Satin einen kühlenden Effekt. Genau wie bei der Schlafbekleidung gilt: Legen Sie ein Wechsel-Set neben das Bett. Dann sind Sie optimal vorbereitet.
Tipp: Bei Nachtschweiß geeignete Decke verwenden und Matratze schonen.

Als Material für die Außenhülle der Bettdecke wird von vielen Experten Microfaser empfohlen. Denn das Gewebe leitet Feuchtigkeit an die Umgebungsluft ab, anstatt sie aufzusaugen. So bleibt die Bettdecke weitgehend trocken.

Als Füllung ist Kamelhaar ideal. Es nimmt Feuchtigkeit optimal auf und ist vor allem ausgesprochen leicht und anschmiegsam. Zudem müssen Betroffene darauf achten, ihre Matratze vor Nässe zu schützen. Bei starkem nächtlichem Schwitzen sickert die Nässe durch das Laken in das Innere der Matratze.

Hält dies über einen längeren Zeitraum an, kann im schlimmsten Fall Schimmel entstehen. Dies verhindert ein wasserdichter, waschbarer Bezug mit temperaturausgleichenden Eigenschaften.

Fazit: Nachtschweiß gezielt medizinisch bekämpfen

Im Schlaf zu schwitzen, ist normal, insbesondere in den Sommermonaten. Doch wenn Sie überdurchschnittlich stark schwitzen und es Sie im Alltag beeinträchtigt, besteht Handlungsbedarf. Verbessern sich die Symptome nicht mit einer Nahrungsumstellung oder Sport, dann sollte ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden, um den Auslöser der nächtlichen Hyperhidrose gezielt anzugehen.